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Paris gilt als Hauptstadt des Stils – und auch dieser Tage wurde die pulsierende Metropole ihrem Ruf mehr als gerecht. Die führende Fachmesse Maison & Objet lockte einmal mehr zahlreiche internationale Besucher und Vertreter der Interieur-Branche in die Stadt an der Seine. Und eines fällt dabei ganz besonders auf – das eigene Heim muss nicht nur praktisch sein, sondern auch hochdekorativ und mit luxuriösen Materialien eingerichtet.
Fotos & Bericht: Martin Wetscher
Die Zeit der weißen Wände ist vorbei – und somit auch die Zeit von kühlem Design. Ob in Form von exakten, geometrischen Mustern, die Ordnung und Halt ausdrücken, oder in verschiedensten Varianten unberührter Natur: Zartblättrige Pflanzen, paradiesische Blüten oder Dschungeloptik zieren in Zukunft als Tapeten die eigenen vier Wände. Das Dschungelthema dehnt sich in eine gewisse Faszination des Fremdartigen aus. Ganze tropische Wälder finden sich zusammen mit farbigen Papageien oder wilden Affen an die Wand geklebt. Nicht zufällig findet gleichzeitig mit der Fachmesse in Paris eine Ausstellung über afrikanische - ozeanische Kunst statt.
Weiters wird der Fokus auf starke Farbakzente gesetzt. Ob Grün, Gelb oder Blau – je bunter, desto besser. Farben, die an exotische Früchte erinnern, spielen eine wesentliche Rolle im Sortiment der Inneneinrichter. Auch Flamingo Pink ist heuer mehr als angesagt. Natur wird idealisiert und soweit in unsere Räume hereingeholt, als sie uns hilft, unsere Vorstellung einer heilen Welt zu zeigen. Echte, unberechenbare Natur muss jetzt aber draußen bleiben - fremde Welten finden sich in Form von Dekorationen wieder.
Die Sehnsucht nach Natur und das damit verbundene Verlangen nach Ruhe und Ursprünglichkeit zeichnet nicht nur den größten Wunsch des urban lebenden Menschen aus, sondern entspricht auch dem vielerorts sichtbaren japanischen Einfluss. Beispielsweise der trendige Concept Store ‚Merci‘ macht es vor: Ruhige Formen und Farben, inspiriert von japanischem Ambiente, zieren bereits ganze Abteilungen. Geheimtipp dabei ist japanisches Geschirr und Textil, das trendige Must-Have unter Interieur-Experten.
Dem markantesten Trend der Pariser Messe ist heuer ein ganz besonderen Bereich gewidmet: Frei nach dem Motto „Rein in die Komfortzone“ spiegelt die „Comfort Zone“ den Gedanken des gemütlichen und sicheren Wohnens wider. In der aktuell instabilen Welt, in der wir leben, wird die Sehnsucht nach einem sicheren Rückzugsort immer stärker. Der Trend geht weiterhin zum sogenannten „Cocooning“: Mehr und mehr sehnen wir uns nach gemütlichen Wohlfühl-Oasen, die uns ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit geben.
„Cozy“ muss es daher sein, nicht nur vom Gefühl her, sondern auch auf den ersten Blick. In dieser Themenwelt auf der Pariser Messe finden sich modern geschnittene, kostbar im Material und handwerklich verarbeitete Oberflächen in ganz neuen Verbundstoffen wieder. Weiters spielen Glanz und Transparenz eine wesentliche Rolle. Es wird dabei auf warme Farben gesetzt – verschiedene Pudertöne, Rosé, Gold, Kupfer und Messing liegen dabei weit vorne im Rennen.
Weniger ist jedoch mehr, Zurückhaltung ist angesagt. Dafür wird aber viel Wert auf luxuriöse Materialien gelegt. Werkstoffe werden dabei oft in ihrer Ursprünglichkeit belassen. Im Trend liegt auch immer noch die funktionale Optik des Maschinenzeitalters: „metallern“ und schwarz. Auf die schlichte Funktion, auf das Einfachste reduziert. Eine Premiere in den Hallen des Parc des Expositions war dabei das Altholz - so wie es auch für die alpinen Chalets bei Wetscher verwendet wird, denn zum ersten Mal wurde Altholz als Material sichtbar und bewusst inszeniert.